verfasst von Christiane Franke-Otto und Anke Rose-Sölter am
Im März nahmen wir an einer einwöchigen internationalen Fortbildung in Island teil. Insgesamt waren 129 Teilnehmende aus 19 europäischen Nationen in Reykjavík mit am Start.
Unser Ziel war es, das isländische Bildungssystem kennenzulernen und zu erfahren, wie berufliche Bildung in Island funktioniert.
Der Veranstalter English Matters organisierte ein abwechslungsreiches Programm mit Plenumsveranstaltungen an der University of Iceland, Schulbesuchen in Reykjavík und projektbasierten Exkursionen in die Umgebung.
Wir besuchten drei berufliche Schulen und erhielten Informationen zum Bildungssystem und zur beruflichen Ausbildung. In Island können die SchülerInnen nach Durchlaufen einer zehnjährigen Primarstufe an einer beruflichen Sekundarschule einen Beruf erlernen. Die Berufsausbildung findet hauptsächlich in der Berufsschule statt, kombiniert mit einem mehrwöchigen betrieblichen Praktikum.
In den Schulen wurde uns deutlich, welche Bedeutung Eigenverantwortung, Vertrauen und Chancengleichheit in Island für jeden schon früh in der Schullaufbahn hat. Respekt, und auch Nachhaltigkeit im täglichen Handeln, die Akzeptanz von Vielfalt, sowie Integration und Inklusion spielen eine maßgebliche Rolle – im Schulleben wie auch im öffentlichen Alltag.
In isländischen Schulen ist eine Willkommenskultur spürbar. Dem Anspruch auf eine Wohlfühlatmosphäre und ein wertschätzendes Miteinander wird man verschieden gerecht: Flure und Klassenräume sind mit Werken aus dem Unterricht bunt gestaltet, und jeder zieht beim Betreten der Schule die Schuhe aus. Es gibt Nischen zum Lernen und viele Möglichkeiten, die Pausen nett zu gestalten, z. B. beim Schach- oder Tischtennisspiel, oder einfach bei einem Snack in der Caféteria.
Wir unternahmen Exkursionen in die Umgebung Reykjavíks, um Inhalte dieses Kurses durch persönliche, sinnbezogene Erfahrungen zu verstehen und zu vertiefen. Auf dem Programm standen die geologischen Naturschauplätze des Golden Circles mit dem Geysir und dem Gulfoss Wasserfall, sowie der geschichtsbedeutende Ort Thingvellir, wo vor über 1000 Jahren der Grundstein der isländischen Demokratie gelegt wurde.
Das National Museum in Reykjavík bot uns Einblicke in die Geschichte und kulturelle Entwicklung Islands.
Hautnah erfahren durften wir die Elemente Wasser, Feuer und Eis an Islands Südküste: die Wasserfälle Seljalandsfoss, Skogafoss, sowie der Gletscher Solheimajokull und die Basaltsäulen am schwarzen Strand von Reynisfjara erschienen naturgewaltig und besonders faszinierend.
Es waren tolle Erfahrungen, die Landschaft und auch die bunte Stadt Reykjavík zu erleben, die isländische Kultur kennenzulernen – insbesondere auch die Offenheit und Freundlichkeit der Isländer.
Der von English Matters angestoßene Austausch mit Kolleginnen und Kollegen aus verschiedenen europäischen Ländern ermöglichte uns schließlich auch, voneinander zu lernen und neue Kontakte für eine internationale Zusammenarbeit zu knüpfen.
Unser Fazit nach dieser Erasmus+ – geförderten Reise: eine gelungene Mischung aus interkulturellem Lernen und fachlichen Inhalten – bereichernd und uneingeschränkt empfehlenswert!