Renatus Deckert erzählt an der Carl-Hahn-Schule vom 9. November 1989

Vor 29 Jahren fiel die Mauer – am diesjährigen Jahrestag der Grenzöffnung wird die Mauer zum ersten Mal länger ausgedient haben als sie das Land geteilt hat.

Der 9. November 1989 ging in die Geschichtsbücher ein: Nach 28 Jahren öffnete sich der Eiserne Vorhang. Wer die Nacht, in der die Mauer fiel, nicht verschlief, feierte auf den Straßen von Berlin.

Gesichter, verzerrt von Fassungslosigkeit und Freude. Fremde, die einander in die Arme fallen. Eine Schlange von Trabis, die hupend durch ein Spalier begeisterter Menschen knattern, während der Sekt über ihre Kühlerhauben spritzt.

“Die Nacht, in der die Mauer fiel” ist der Titel eines Buches, das der Schriftsteller Renatus Deckert im Suhrkamp Verlag herausgegeben hat. Der Einladung des Politikteams folgend stellte er es am 23. Oktober in der Carl-Hahn-Schule Wolfsburg vor und erzählt den Schülerinnen und Schülern von persönlichen Erlebnissen aus seiner Kindheit sowie dem Schulleben in der DDR.

Anschließend las Deckert den autobiografische Text  – „Der Weg nach Bornholm“ – des Schriftstellers Durs Grünbein aus diesem Werk.

Der Schriftsteller und Philosoph berichtete den Schülerinnen und Schülern von ganz persönlichen Kindheitserinnerungen über das alltägliche Leben in der DDR, aber auch den politischen und gesellschaftlichen Veränderungen, die im Herbst 1989 zur Grenzöffnung führten.

Darüber hinaus schilderte er seine Eindrücke von den ersten Reisen nach Westdeutschland. Dabei habe ihn besonders eine mühlradgroße Pizza begeistert – so etwas habe es in der DDR nicht gegeben.

Immer wieder beantwortete Herr Deckert vielfältige geschichtliche und politische Fragen der Lernenden u.a. zum Überwachungsstaat und zur Ideologie des Sozialismus. Er hat die Zuhörer mit einem bewegenden Thema gut eingefangen, ihnen Bedeutendes nähergebracht und zum Nachdenken angeregt. Was kann Schule sich mehr wünschen?

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