Das Theater in der List zeigte an unserer Schule mit „Walzer ins Nirgendwo“ ein Theaterstück über Krieg, Frieden, Freiheit und Menschlichkeit.
Das Theater in der List zeigte an unserer Schule mit „Walzer ins Nirgendwo“ ein Theaterstück über Krieg, Frieden, Freiheit und Menschlichkeit. Es wurde von Antonio Umberto Riccò geschrieben und inszeniert. Das durch den Ukraine Krieg brandaktuelle Stück wurde im Forum der Carl-Hahn-Schule gezeigt. In zwei Vorstellungen haben insgesamt sechs Schulklassen der Berufsschule, des Beruflichen Gymnasiums und der Fachoberschule das Stück gesehen.
„Irgendwo im Nirgendwo“ treffen die junge Frau Lotta, gespielt von Marie-Madeleine Krause, und ein Großvater namens Alex, gespielt von Willi Schlüter, aufeinander. Begleitet von Sirenen und Bombeneinschläge sind sie in den U-Bahn-Tunneln auf der Suche nach der Zukunft:
Alex sucht nach seiner kleinen Enkelin, die in den Wirren eines Bombenalarms verloren gegangen ist. Sie ist alles, was für ihn im Leben noch von Bedeutung ist, ist doch schon die Mutter, seine Tochter, umgekommen. Lotta graut es vor Ihre Zukunft und der Zukunft ihres noch nicht geborenen Kindes. Die Fragen und Ängste, denen die beiden Darsteller auf der Bühne so feinfühlig nachgehen, werden durch den Ukraine Krieg greifbar nah. Deshalb erreicht das Spiel der beiden die Schülerinnen und Schüler um so mehr.
„Er frisst sich satt an unseren Seelen … – der Krieg“ stellt Alex fest. Und Lotta denkt laut: „Vielleicht stirbt man jetzt wieder jünger …“, bevor sie „Über allen steht derselbe Mond“ auf der Gitarre anstimmt. In „Walzer ins Nirgendwo“ geht es um Freundschaft, darum, dass die Wahrheit im Krieg zuerst stirbt und auch darum, dass es guttut, gegen den Krieg in unseren Köpfen zu tanzen. Die Zuschauer*innen spüren die innere Zerrissenheit von Alex, wenn er mit sich kämpft: „Ich will kein Verräter sein. Ich will aber auch nicht töten.“
Wird der Frieden irgendwann kommen? Muss man dafür nicht auch kämpfen, wie der Freund der jungen Lotta, der damit aber riskiert, dass sein Kind keinen Vater haben wird. Lassen wir uns als alte überzeugte Pazifisten von diesen jungen Männern nicht den „Arsch“ retten, und nehmen in Kauf, dass sie für uns und unsere Demokratie sterben?“ „Es wird viele Jahre dauern, den Schutt und Müll von den Seelen zu räumen“, sagt Alexander gegen Ende der Vorstellung.
Die Darsteller*innen arbeiten in einer bewegenden schauspielerischen Leistung heraus, dass die Freiheit nur in Freiheit Freiheit sein kann.
Gebannt und betroffen folgten die Schüler*innen dem einstündigen Theaterstück. Im Anschluss an die Vorstellungen hatte das Publikum Gelegenheit, Fragen zu stellen und Eindrücke zu formulieren. Das Stück war für die Lernenden kostenlos. Gesammelt wurde für die Flüchtlingshilfe Wolfsburg e.V.